2016

Jahresbericht 2016 des Vorstands

Mitgliederversammlung Mittwoch, 13. September 2017

Ort: Historischen Sitzungssaal des Rathauses Bad Urach, Marktplatz 8-9, in 72754 Bad Urach

Allgemeines
Seit der Gründung des Fördervereins im Dezember 2006 konnten insgesamt 235 kleinere Projekte und auch einige größere Leuchtturmprojekte mit einer Fördersumme von insgesamt rund 204.000 EUR bezuschusst werden. Damit haben wir viele hilfreiche Projekte schnell und unbürokratisch unterstützt sowie Zeichen gesetzt. Im vergangenen Jahr 2016 waren es insgesamt 26 Projekte mit einer Fördersumme in Höhe von 16.397 €. Unterstützt wurden dabei wieder viele verschiedene Projekte.
Nachstehende Tabelle gibt einen Überblick:

Projekt Anzahl Fördersumme
Projekte mit Flüchtlingskindern

2

4.350 €

Plakataktion häusliche Gewalt

1

3.273 €

Bastelbögen Polizeiauto

1

1.726 €

Verkehrssicherheit für Flüchtlinge

1

1.679 €

Neue Medien

4

1.250 €

Gewaltprävention

3

1.100 €

Selbstbehauptung

5

1.090 €

Fair-Play Streetballturniere

6

950 €

Reaktionswand Kreisverkehrswacht

1

500 €

Suchtprävention

2

480 €

Summe

26

16.397 €


Plakataktion „Häusliche Gewalt“ in mehreren Sprachen
Derzeit sind die Einsatzzahlen bei Familienstreitigkeiten rückgängig. Dass durch die sinkende Arbeitslosigkeit die häusliche Gewalt so gesunken ist, ist nicht anzunehmen. Eine Dunkelfeldstudie des Innenministeriums Niedersachsen zeigt auf, dass nur 5,7% der Opfer von häuslicher Gewalt die Polizei einschalten. Der extreme Rückgang der Wohnungsverweise ist daher nicht als einen Rückgang der Gewalt zu interpretieren. Einer Plakat-Aktion will die Bevölkerung, Betroffene und Multiplikatoren auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam machen und insbesondere Menschen dazu ermutigen, sich Hilfe zu holen. Dabei soll der Wohnungsverweis als Mittel wieder mehr Bekanntheit erlangen. Tausend Plakate im Reutlinger Stadtgebiet sollen aufzeigen, wo Frauen anrufen können, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind.

Bastelbögen - Polizeiauto
Die Bastelbögen und die Polizei-Malbücher werden vom Förderverein bei Veranstaltungen an Kinder verteilt. Auch werden die Malbücher und Bastelbögen von Prävention und Jugendsachbearbeitern des Polizeipräsidiums Reutlingen an Kindergärten ausgegeben. Da die Bastelbögen für Polizeiautos vergriffen waren, wurde ein Nachdruck notwendig.

Mobilitätskompetenz von Asylsuchenden und Flüchtlingen im Landkreis Reutlingen - Leuchtturmprojekt 2016

Aus einem Netzwerk engagierter Helfer haben die Vertragspartner rund um die Flüchtlingsunterkünfte im Landkreis spezielle Multiplikatoren in Sachen Fußgängertraining und Fahrradsicherheit qualifiziert. Diese wurden durch Fachleute der Verkehrsprävention geschult. Zudem wurden die Multiplikatoren unter anderem mit einem gemeinsam entwickelten Moderatorenkoffer ausgestattet. Dieser enthält vor allem Lehrmittel mit Schwerpunkt der nonverbalen Kommunikation, wie z.B. leicht verständliche Piktogramme, welche von Gib-Acht-im-Verkehr des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg für Fußgänger und Fahrradfahrer entwickelt wurden. Auch an Malbücher für die Jüngsten wird dabei gedacht.

„Du klingst so gut“ – Ein Projekt der Kulturwerkstatt e.V. - Leuchtturmprojekt 2016
Musik verbindet und überwindet Grenzen. Da wo Worte fehlen klingt Musik. Das Projekt „Du klingst so gut“ der Kulturwerkstatt richtet sich an Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung. Für junge Geflüchte ist das Projekt die Chance, sich jugendkulturell und kreativ betätigen zu können. Erst einmal gut klingen und Gemeinschaft erleben, dadurch immer besser sprechen und die Kommunikationsfähigkeit durch Musik und Sprache erweitern. Ob in Percussionsgruppen oder als Rockband: Coole Begegnungen machen es für geflüchtete und beheimatete Jugendliche leichter, aufeinander zuzugehen. Integration gelingt am besten im alltäglichen und regelmäßigen Kontakt und Umgang miteinander – und wenn alle im „Einklang“ sind und miteinander Spaß haben, ist das die beste Medizin gegen Ausgrenzung und Rassismus. Eine ganzheitliche Integration der Geflüchteten veringert mit Sicherheit das Abrutschen in die Kriminalität.

Streetsoccer-Turniere von Streetsport Neckar-Alb e.V.
Streetsport Neckar-Alb e. V. führte in 2016 an vier Schulen vom Förderverein geförderte Fairplay-Fußballveranstaltung mit Schülern und Schülerinnen der 5./6. Klasse durch. Auf dem Marktplatz in Reutlingen findet im Rahmen der SchulsoccerTour eine Veranstaltung für Jugendliche im Altersbereich 8 – 16 Jahren statt. Ausgangslage ist die zunehmende Gewalt bei Kindern und Jugendlichen sowie der Separationstendenz unterschiedlicher Kulturen. Daher werden die sozial-integrativen und gewaltpräventiven Elemente des Sports positiv genutzt, indem unter Fairplay-Gesichtspunkten spaßorientiert Fußball gespielt wird.

Beispiel eines geförderten Selbstbehauptungskurses: „starke Kids“–Schillerschule Münsingen
Die Schulsozialarbeiterinnen von Münsingen haben einen hohen Bedarf an schnell wirksamer Unterstützung von unsicheren Kindern und Jugendlichen festgestellt, die oft durch große Zurückgezogenheit oder auch durch aggressives Verhalten zum Ausdruck kommt. Die Angebote in Reutlingen sind für die jüngeren Kinder von der Alb nicht erreichbar. Für diese Kinder soll ein fortlaufendes Angebot gemacht werden. Als erstes sollen 4 Einheiten von Selbstbehauptungstrainern gestaltet werden. Die Kinder sollen dabei Konfliktlösungsstrategien, deeskalierende Kommunikation und eigene Interessen gewaltfrei vertreten lernen.

Mach es aus! – Ein interaktiver Elternabend
Der interaktive Elternabend wurde von den Präventionsbeauftragten des RP Tübingen und Prävention Reutlingen gemeinsam konzipiert und soll nach einem ersten Durchlauf am AEG Reutlingen an mehreren Schulen durchgeführt werden. Nach zwei Informationsblöcken von der Polizei zum Thema Mediensicherheit sowie den Präventionsbeauftragten zum Thema Cybermobbing und angemessener Mediennutzung steht ein von Schülern des PKG Rottenburg vorgestelltes Forumtheater im Zentrum des Abends. Hier werden Eltern zum Thema passende Alltagsszenen präsentiert, die sie in der Folge durch aktives Eingreifen beeinflussen und umgestalten können, sodass Handlungsalternativen sichtbar werden. Zum Abschluss gibt es noch verschiedene Info-Punkte um mit den Experten ins Gespräch zu kommen.
„Neue Medien“ bereits im Grundschulalter
In Workshops mit den Kindern der Peter-Härting-Schule in Hülben ist unter Einbeziehung der Lehrerkollegiums ein Dialog mit den Schülern entstanden. Dabei sind die Erfahrungen der Kinder mit Smartphone, chatten, die Kontaktaufnahme mit Fremden mit eingeflossen. An einem vorausgehenden Elternabend hat die Schule die Eltern in die Thematik mit einbezogen. Themen hierbei waren die sinnvolle Nutzung der neuen Medien, Persönlichkeitsrechte oder die Alterskennzeichnung von Spielen und Aktivitäten.

Wir sitzen alle in einem Boot
Bei der Gustav-Heinemann-Schule in Münsingen handelt es sich um ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum für Lernbehinderte. Die Kinder haben oft Konzentrations- und Lernprobleme, was in der Leistungsgesellschaft zu fehlenden Perspektiven führt. Die Schule möchte mit einer ganzheitlichen Sicht auf das Kind fördern und stärken. Beim Selgen werden die Teilnehmer/innen aktiv in das Geschen an Bord eingebunden. Jeder erhält seine persönliche Aufgeben, die verlässlich auszuführen sind. Ziel ist die Stärkung der Ausdauer, des Selbstbewusstseins und der Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung für das eigene Handeln oder für andere.

Anblicke – Einblicke – Ausblicke – Ein Theater und Medienprojekt für Kinder mit Fluchterfahrung

Förderpreis 2016
Der Förderverein hat in 2015 einen Förderpreis für überzeugende Projekte zur Kriminal- oder Verkehrsprävention ins Leben gerufen. Der Förderpreis ist als besondere Auszeichnung beispielhafter Projekte und als Anerkennung eines bemerkenswerten Engagements in der Präventionsarbeit zu verstehen. Mit 1.000,-€; 500,-€ und 300,-€ haben jeweils drei Projekte der Kriminal- oder Verkehrsprävention den Förderpreis erhalten.

Jury Förderpreis: Landrat Thomas Reumann Polizeipräsident Hans-Dieter Wagner Bürgermeister Uwe Morgenstern Frau Ingrid Wiedmann Frau Martina Kaplan

Preisträger 2016 in der Kategorie Kriminalprävention waren: 1. Platz – 1.000 EUR Gewalt- und Suchtprävention – Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen 2. Platz – 500 EUR Sternwanderung/Spendenlauf – Graf-Eberhard-Gymnasium Bad Urach 3. Platz – 300 EUR Präventionsarbeit gg. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Theodor-Heuss-Schule RT
Sonderpreis 300 EUR Chatmentoren Schillerschule Münsingen
Preisträger 2016 in der Kategorie Verkehrsprävention waren:
1. Platz – 1.000 EUR Bus-Paten für die Buslinien der St.-Wolfgang-Schule Reutlingen Schulbusbegleiter – Wilhelm-Hauff-Realschule Pfullingen 2. Platz – 500 EUR Fahrradwerkstatt/Verkehrsausbildung Stabstelle Bürgerengagement Stadt Reutlingen 3. Platz – 300 EUR Geschicklichkeitsparcour und Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge Kreisverkehrswacht Reutlingen-Münsingen

10 Jahre Förderverein
Der Förderverein wurde in 2006 gegründet. Am 07.10.2016 um 19.00 Uhr wurde das 10-jährige Bestehen des Fördervereins in der Kundenhalle der Kreissparkasse Reutlingen gefeiert und auch die ersten Förderpreise überreicht.
Der Künstler und Kabarettist Heiner Kondschak hat durch den Abend geführt. Den musikalischen Rahmen bildete die Musikband Soulhossas, eine Inklusionsband, die vom Förderverein bereits gefördert wurden.
„Der im Dezember 2006 gegründete Förderverein hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Projekten angestoßen. »Uns geht es darum, die Projekte unbürokratisch und schnell zu unterstützen«, betonte Thomas Reumann, Vorsitzender des Vereins und, wie Moderator Heiner Kondschak mit einem Augenzwinkern meinte, »im Nebenberuf noch Landrat«. Das Förderergebnis des Vereins kann sich sehen lassen. In den vergangenen zehn Jahren wurden über 220 ehrenamtliche Projekte mit insgesamt 200 000 Euro unterstützt.
Im Mittelpunkt stehen dabei jedes Jahr auch die sogenannten Leuchtturmprojekte. Dazu gehören beispielsweise die Soulhossas, eine Band von behinderten und nicht behinderten Musikern, die am Freitag bei der Feier in der Kundenhalle der Reutlinger Kreissparkasse mit viel Rock-Power den musikalischen Rahmen bildeten. Gegründet wurde die Band von der Reutlinger Kulturwerkstatt. Sie war 2013 das Leuchtturmprojekt.
Ein solches waren auch die »Überflieger« aus Hülben im Jahr 2008, die ihr Projekt und was sich daraus entwickelte beim Festakt ebenfalls noch einmal vorstellten. Den »Überfliegern« gehörten 14 Jugendliche an, die unter Federführung der Hülbener Fliegergruppe mit Helmut Schell und Burkhard Röcker im Rahmen der offenen Jugendarbeit der Gemeinde ein Leichtflugzeug zusammenbauten. Den Anstoß zu diesem Projekt hatte Hülbens Bürgermeister Siegmund Ganser gegeben. Das Flugzeug, das die Jugendlichen zusammennieteten und das damals Thomas Reumann als erster Passagier mit sehr gemischten Gefühlen testen durfte, fliegt übrigens heute immer noch.
Sich in der Prävention zu engagieren sei eine »wichtige Aufgabe von uns allen«, hob Reumann hervor. Die unterschiedlichen Fragestellungen und Bedarfe erforderten Maßnahmen, die von viel Kreativität und großem Engagement geprägt seien. Mit den Preisen werde »ein besonderes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet«.
»Wir wollen damit die unterschiedlichsten Aktivitäten fördern«, erklärte Michael Bläsius, Vorstandsvorsitzender der Reutlinger Kreissparkasse. Das Geldinstitut werde trotz der angespannten Situation auf dem Finanzmarkt »unsere Partner nicht alleine lassen« und weiterhin das ehrenamtliche Engagement unterstützen.“ GEA vom 10.10.2016

Ehrung Zivilcourage an der Mitgliederversammlung 2016
Den Mut Position zu beziehen zeigten Jugendliche aus Pliezhausen, die gegen die vorherrschende Stimmung im Saal couragiert ihre Meinung vertreten hatten. „Ihm tue es im Herzen weh, wenn die Grundwerte unserer Gesellschaft so mit Füßen getreten werden“, hatte beispielsweise Patrick Zimmermann gesagt. V.l. Polizeipräsident Hans-Dietrich Wagner, Parick Zimmermann, Fabian Geiger, Lennart Große, Landrat Thomas Reumann
Hingeschaut statt weggeschaut haben drei junge Menschen, als einem Mädchen, während es mit seiner Mutter telefonierte, das Handy entrissen wurde. Als die 11-jährige um Hilfe rief, nahmen die drei Jugendlichen Julie Hartmann, Jacob Fauser und Luca Rotrigues die Verfolgung des Täters auf. Frau Hartmann konnte den Jugendlichen auf dem Fußgängersteg als Erste stellen. Obwohl der Junge um sich schlug, Frau Hartmann an den Haaren zog und ihr sogar einen Tritt in den Bauch versetzte, ließ sie nicht von ihm ab. Herr Fauser und Herr Rodrigues kamen Frau Hartmann zu Hilfe. Mit vereinten Kräften gelang es, die massive Gegenwehr des Jungen zu überwinden und ihn bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Frau Hartmann und Herr Rodrigues erlitten leichte Verletzungen (Prellung/Kratzer).

Mitgliederzahl
Die Anzahl der Mitglieder ist gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant geblieben.

Monat: Januar 2016          115 Mitglieder

Monat: Januar 2017          112 Mitglieder 
Neben den 26 Gemeinden und dem Landkreis sind zum 01.01.2016 außerdem 66 natürliche Personen und 19 juristische Personen Mitglied im Förderverein.